Abiathar aber, der dem Blitz am nächsten gestanden hatte,
blieb für einen Augenblick stehen, als sei er wie Lots Weib
viele Generationen zuvor zur Salzsäule erstarrt. Dann
verzerrte sich das Gesicht des Hohepriesters in tiefstem
Entsetzen und er riss den Mund auf, als wolle er schreien.
Doch statt eines Rufs schoss ein Feuerschwall aus dem weit
geöffneten Rachen. Abiathars Körper erbebte. Dichter
schwarzer Rauch stieg aus seinen prächtigen Kleidern auf.
Einen Augenblick später stand der Hohepriester zur Gänze
in Flammen. Jetzt erst ertönte ein schriller Laut, einer
menschlichen Stimme kaum ähnlich. Unsagbares Entsetzen
erfasste die Neugierigen. Krachender Donner übertönte die
Schreckensrufe der Zuschauer. Die Menge wich heulend vor
Angst vor der menschlichen Feuersäule zurück, die jetzt auf
sie zu taumelte.
Dann aber blieb der Todgeweihte stehen. Verzweifelt
reckte der Hohepriester die Hände zum Himmel, wo noch
immer Blitze zuckten. Er schrie vor Schmerzen, doch der
fortwährende Donner übertönte ihn. Der lichterloh
brennende Abiathar wankte noch ein paar Schritte, drehte
sich um die eigene Achse und brach zusammen. Wer aber nun
erwartet hatte, dass die Flammen noch einmal auflodern
würden, sah sich getäuscht. Die Gestalt des Hohepriesters fiel
in sich zusammen, das Feuer erlosch und dichter
schwarzgrauer Qualm stieg auf. Als sich der Rauch verzogen
hatte, war an der Stelle, an der sich die Überreste des Toten
befinden sollten, nur ein großer dunkler Fleck auf dem Boden
zu sehen, der durchdringend nach Schwefel stank.
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