Die anmutige Frau sank auf die Knie, die Augen auf den
mittleren der Pfähle gerichtet, und begann zu beten. Ihre zwei
Begleiter taten es ihr gleich.
Alle anderen aber wurden vollends von blankem Entsetzen
erfasst. Die ersten Zuschauer eilten sich, schreiend zu fliehen
und sogleich schlossen sich alle anderen an. Nur fort von hier!
Weg von diesem Ort, an dem der allmächtige Gott wahrhaftig
die Hinrichtung des Apostels gesühnt hatte! Die Menge floh
Hals über Kopf, so schnell sie konnte, zurück zur Stadt.
Auch die Bewaffneten, die sich schmerzverzerrt gemüht
hatten, wieder auf die Beine zu kommen, hatten das Ereignis,
erfüllt von tiefstem Schrecken, verfolgt. Sie ließen ihre
Waffen fallen und rannten oder humpelten den Fliehenden
nach. Der Scharfrichter aber lehnte mit weit aufgerissenen
Augen tot an einem Felsen, von seinem eigenen Schwert
durchbohrt. Eine große Blutlache breitete sich unter ihm aus.
Langsam verhallte der Donner.
Als an der Richtstätte Stille eingekehrt war, stand die Frau
wieder auf. Sie schaute zum Himmel. Die schweren dunklen
Wolken hatten sich verzogen. Nur noch wenige graue Fetzen
jagten über das blaue Firmament. Die Frau ließ ihren Blick
über die Hinrichtungsstätte gleiten. Sie ging zum Leichnam
des Josia, nahm den Kopf, der einige Ellen neben dem
Korpus lag und legte ihn vorsichtig an den verstümmelten
Körper. Sie zeichnete daneben mit dem Finger die Silhouette
eines Fisches in den Sand, dann richtete sie sich wieder auf.
Mittlerweile waren auch die beiden Männer aufgestanden.
Sie traten zum Leichnam des Apostels und starrten voller
Trauer auf den Enthaupteten.
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