auch wenn so mancher der Herren mit so manchem Herrn befreundet
ist. Gerade das Stichwort „Freunde” lässt mich nicht in
Ruhe. Hat Deutschland Freunde? Ach ja, da fällt mir doch ein
Land jenseits des Atlantiks ein. Die USA, das Land, dessen unersättliche
Gier uns Deutsche erst ins Verderben getrieben hat, das
dann aber großzügig die Hand zur Versöhnung gereicht hat,
nachdem das Land geplündert war. Bei der Plünderung denke ich
an all die deutschen Patente, die später in den USA für jedermann
frei nutzbar waren, und daran, dass die Hälfte Deutschlands
an Helfer und Mitkämpfer verkauft wurde. Schlechter
erging es meiner Meinung nach nur Polen. Dieses leidgeprüfte
Land wurde Vasallenstaat der Sowjetunion.
Oh, waren wir was anderes als ebenfalls ein Vasallenstaat??
Deutschland wurde geteilt. Es entstanden die Bundesrepublik
Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik. Dann
kam der „Kalte Krieg” und die Bundesrepublik Deutschland
wurde gebraucht. Dies war unser aller Glück, denn die USA wussten
absolut nichts über den einstigen Verbündeten und nunmehrigen
neuen Feind im Osten: Die Sowjetunion. Mit Zustimmung
und Unterstützung der USA wurde im Frühjahr 1946 ein Nachrichtendienst
gegründet worden, der einige Zeit später den Namen
„Organisation Gehlen“ erhalten hat, in Pullach bei München
angesiedelt war, und aus dem im Jahr 1956 der Bundesnachrichtendienst
entstanden ist. Chef der „Organisation Gehlen“ war
Reinhard Gehlen. Reinhard Gehlen war im 3. Reich der Leiter der
Abteilung „Fremde Heere Ost“ gewesen und hatte aus dieser Tätigkeit
hinreichend Erfahrung in der Geheimdiensttätigkeit. Die
„Organisation Gehlen“ war meiner Meinung nach Deutschlands
letztes Glück.
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