„Ah, okay“, versuchte Michael den Faden wiederzufinden, „also
der Hund rannte auf den Acker und rührte sich nicht mehr vom
Fleck. Nach mehrfachem Rufen seitens des Zeugen ...“
„Michael, bitte die Kurzversion. Ich hab ned vor, die Nacht hier
zu verbringen“, sagte Emma scharf.
„Der hat dann die Leiche entdeckt.“
„Wer? Der Zeuge oder der Hund?“, fragte sie und musste angesichts
der Verwirrtheit ihres Kollegen grinsen.
Das Lachen verging ihr jedoch sehr schnell, als sie sich unter
dem Absperrband hindurchschlängelte, welches ihr ein uniformierter
Kollege hochhielt. In der Mitte des Ackers kniete ein
älterer Mann mit weißem Haar. Genauer gesagt, schätzte Emma
eher die Haarfarbe, da sie durch das viele Blut kaum mehr sichtbar
war. Nicht nur sein Haar, der ganze Körper war mit Blut
bedeckt. Es war an einigen Stellen bereits getrocknet und es sah
aus, als wäre das Opfer mit einer zweiten Haut überzogen.
Emma dachte gerade darüber nach, wie viel Blut ein Mensch im
Körper hat, als Dr. Hufnagel, der Notarzt, sie aus ihren Gedanken
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riss.
„Unnatürliche Todesursache, denn der Mann ist eindeutig erschlagen
worden. Er gehört Ihnen.“
„Wie bitte? Ach, guten Morgen, Herr Doktor. Wissen S´, ich
hab grad drüber nachgedacht ...“
„Lassen Sie mich raten“, fiel ihr Dr. Hufnagel ins Wort.