Dass er kniete, war ihr gleich aufgefallen, als sie den Acker betrat.
Aber das viele Blut hatte sie davon abgelenkt, noch mehr
wahrzunehmen.
Wäre das Blut nicht gewesen, hätte man von Weitem auch meinen
können, auf dem Feld würde ein Mann auf Knien gen Himmel
beten. Das wäre zwar auch seltsam gewesen, aber Emma
wunderte so langsam gar nichts mehr. In den vielen Jahren im
Polizeidienst hatte sie bereits einige sehr kuriose Dinge erlebt.
Erst jetzt, als sie neben ihm stand, fiel ihr der Stock auf, mit
dem das Opfer in diese Haltung gebracht wurde. Der Täter
hatte einen stabilen Stecken von oben in das Hemd geschoben
und oberhalb des Hosenbundes in die Erde gesteckt. Eine
kleine Astgabel am Hemdkragen sorgte dafür, dass der Körper
nicht in sich zusammensacken konnte, sondern in dieser aufrechten
Haltung blieb. Das war kein Zufall, da war sich Emma
sicher.
Langsam ging sie um den Leichnam herum und als sie sozusagen
vor ihm stand, wusste sie, worauf der Arzt seine Vermutung
stützte. In den gefalteten Händen, die auf seinen Knien ruhten,
hielt das Opfer ein Horn, das einmal eindeutig einem Rind gehört
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hatte.
Was bezweckt der Mörder mit der
zur Schaustellung?
Wird ER weiter Morden?