„Wer bist denn du?“, fragte es Shyla. Aha,
dachte Shyla sich, reden kann es also. „Ich
bin Shyla, ein Einhorn. Und wer oder
was bist du, wenn ich fragen darf?“
„Was ich sein soll, was ist denn das für
eine Frage..., ich bin ein Zwerg natürlich...,
sieht man doch. Wenn jemand erstaunt
sein sollte, wäre das wohl ich. Ich hätte
nicht zu träumen gewagt, dass mir ein
Einhorn über den Weg läuft. Sowas gibt‘s
doch nur in Geschichten,“ gab der Zwerg
von sich und betrachtete das Einhorn
mit großen Augen. Von vorne, von hinten,
von unten und von oben. „Hmmm...,
auf jeden Fall scheinst du wohl echt zu
sein. Das wird mir niemand glauben.“
Er verbeugte sich vor dem Einhorn und sagte:
„Ich heiße Filbo und bin ein Abenteuerzwerg.
Komm‘ unter meinen Baum und ich erzähle
dir von meinen Reisen und Abenteuern.“
Shyla nahm das Angebot gerne an. So erzählte Filbo mit geschwollener
Brust haarsträubende Geschichten von Reisen über stürmische Ozeane,
tiefen Höhlen, Kämpfen gegen Drachen und Ungeheuern. Zum Schluss
protzte er von seiner langen Reise zum Mond. Dabei sprang er von einem
Bein auf‘s andere und fuchtelte mit einem Holzstock vor seinem Gesicht
herum. Shyla lauschte seinen Erzählungen und staunte nicht schlecht,
als sie dem kleinen Kerl in seiner grünen Hose, braunem Hemd und roter
Mütze zusah. Insgeheim musste sie lachen, sah er doch zu putzig aus.
„Filbo, sag mir doch bitte, wenn du schon so weit herumgekommen
bist, kennst du auch den Weg zum Ende des Regenbogens?“, fragte Shyla
hoffnungsvoll. Filbo hielt inne, lauschte mit einem Ohr auf die Frage und
gab stolz von sich: „Nun ja, nichts Leichteres als das. Natürlich kenne ich den
Weg dorthin. Es lauern dort aber viele Gefahren und man kann sich leicht
verlaufen, aber wenn du willst, kann ich dich begleiten. Ich zeig‘ dir den Weg.“
Shyla war begeistert von Filbos Angebot und nahm dankend an, obwohl ihr
ein inneres Gefühl sagte, dass sie nicht alles glauben durfte, was ihr der Zwerg
erzählte. Doch war sie um ein wenig Gesellschaft auf ihrer Reise sehr froh.
BBRRROOAAAAMMM ...!
Ein tiefes Donnergrollen ließ die beiden neuen Freunde erzittern.
Wie aus Eimern begann es zu schütten. Shyla rief dem Zwerg zu: