„Na, junger Mann“, meinte die Ärtźtin und deutete auf
den blutigen Pinkel, „was haben wir denn da?“.
„Ja, das war der Vogel“, erklärte Gabriel wichtig und
mit erhobenem Zeigefinger.
Die Ärztin blickte die Mutter fragend an.
„Quatsch, wir haben keinen Vogel“, wiegelte diese ab.
„Jetz erklär´ doch mal der Frau Doktor, wo dieser Vogel
sitzt“, forderte sie den Jungen auf.
Gabriel nahm seinen bereits erhobenen Zeigefinger und
deutete auf seinen Kopf. „Da ist er drin“, zeigte er recht
wichtigtuerisch an, steckte seinen Finger in den Mund
und speichelte ihn sorgfältig ein. „Und der hat ständig
Durst!“, erklärte er. Dabei drückte er den
eingespeichelten Finger fest auf den Pinkel mitten auf
der Stirn.
Jetzt war auch der Kinderärztin klar, woher die kleine
Wunde stammte und schmunzelte: „Ja, wenn das so ist,
dann musst du ihn schon immer brav füttern, das
verstehe ich schon.“
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