Direkt hinter der Küchenwand befand sich der ehemalige Saustall,
in dem nun ihre beiden Enten Albert und Thekla im Winter
lebten. Im Sommer waren sie die meiste Zeit draußen an
ihrem kleinen Teich, den Emma mit viel Mühe ausgeschaufelt
hatte. Jeden Morgen, wenn sie die Küche betrat, wurde sie von
lautem Quaken begrüßt. Sie hatte gar nicht gewusst, dass Enten
so gut hören können.
Neben Paul und den Enten lebten auf dem Hof noch ein Esel
namens Horst und ein Schaf, das Molli hieß.
Emma hatte sich schon immer einen Esel gewünscht, seit sie
ein Kind gewesen war. Und wie es der Zufall so wollte, entdeckte
sie kurz nach ihrem Einzug eine Anzeige in der Wochenzeitung,
dass jemand seinen Esel krankheitsbedingt und schweren
Herzens in gute Hände abgeben wollte. Da das Schaf bereits
der langjährige Begleiter von Horst war, nahm Emma dieses
gleich mit dazu. Emma war eine große Tierfreundin, doch vor
dem Kauf des Hofes hatte sie leider nicht die Möglichkeit gehabt,
hilfsbedürftige Tiere bei sich aufzunehmen. Jetzt konnte
sie es und sie tat es auch.
Die Anschaffung der beiden Enten war ebenfalls nicht geplant.
Kurz nachdem sie eingezogen war, kam ein Nachbar und fragte,
ob sie den Erpel aufnehmen könnte, da er von der Schar nicht
angenommen wurde. Und da Enten nicht gerne alleine sind,
hatte sie gleich noch ein Weibchen dazubekommen. Emma
freute sich schon auf den Frühling, darauf, dass es Nachwuchs
geben und eine kleine Entenfamilie schnatternd durch den Garten
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ziehen würde.