!"#$%&'()(
7
Dienstag, 13. Oktober
„Verdammt noch mal, welcher Vollidiot stellt den Eimer mitten
in den Weg?“, fluchte Emma, während sie sich die aufgeschürfte
Stelle an ihrem Schienbein rieb. Paul, ihr etwas molliger
Kater, warf ihr von der Stallmauer, auf die er sich gerettet
hatte, einen verächtlichen Blick zu. „Mir ist scho klar, dass du
des ned warst“, erklärte Emma ihrem Dicki, wie sie ihn gerne
nannte.
Vor zwei Jahren, kurz nach ihrem dreiunddreißigsten Geburtstag,
hatte sie sich ihren Lebenstraum erfüllt und sich diesen alten,
kleinen Bauernhof gekauft. Mithilfe ihrer Familie hatte sie
das Haus liebevoll renoviert und ihm seinen alten Charme zurückgegeben.
Neben dem kleinen Wohnhaus gab es noch eine
recht große Scheune, in der sie das Holz für ihren Kachelofen
lagerte. Sie brauchte eine Menge Holz, denn das ganze Gebäude
wurde nur mit Scheitholz beheizt. Jeden Morgen mussten der
Kachelofen, der beinahe alle Räume mit Warmluft versorgte,
der alte Küchenofen und der kleine Schwedenofen im Bad angefeuert
werden.
Das war zwar ein wenig gewöhnungsbedürftig am Anfang, vor
allem das kalte Badezimmer am Morgen, aber im Grunde genommen
fand sie es durchaus gemütlich so.