Schulzeit (1969–1983)
1969 kam ich in die Schule und war unheimlich stolz,
endlich auch in die Schule gehen zu dürfen. Ich
merkte zwar ziemlich schnell, dass es nicht so schön
war, wie meine Mutter mir weismachen wollte, und
grübelte darüber, wie sie das täglich aushielt. War
meine Mutter genauso ungerecht und gemein zu ihren
Schülern ist wie die Lehrerin, die ich hatte?
Ich bekam täglich mit dem Zeigestock eins auf den
Handrücken, weil ich mit der linken Hand schreiben
wollte. Erst in der dritten Klasse erhielt ich die Erlaubnis,
links zu schreiben, Meine Handschrift ist unsauber
geblieben und ich habe den Respekt vor
Zeigestöcken nicht verloren. Jedes mal verletzte ich
mich auf dem Schulhof an den Händen und galt in
den Augen meiner Eltern als sehr ungeschickt.
Die Erinnerungen an meine Grundschulzeit und
meine Klassenkameraden sind bis auf eine Ausnahme
sehr verblasst: ein Junge, den ich bewunderte
und der noch dazu mein Freund war. Nach meinem
unrühmlichen Abgang aus dem Gymnasium in der 6.
Klasse verloren wir uns zwar aus den Augen, aber in
der 11. Klasse trafen wir uns wieder. Dieses Wiedersehen
spielte in meinem Leben eine sehr wichtige
Rolle und ich möchte an späterer Stelle davon erzählen.
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Am Ende der 6. Klasse erfuhr ich, was es bedeuten
kann, sich gegen Demütigungen zu wehren.