Kindheit (1963–1969)
Ich bin das jüngste von drei Kindern einer in Schottland
geborenen Lehrerin und eines in Hamburg geborenen
Architekten, der aus einer alten
hanseatischen Kapitänsfamilie stammt. Als Bruder
zweier älterer Schwestern erblickte ich 1963 das Licht
der Welt.
Die ersten drei Lebensjahre wohnten wir in Bremen
in einer sehr kleinen Wohnung. Meine Mutter galt
medizinisch als unfruchtbar, und offensichtlich
glaubten dies meine Eltern sogar noch als bereits ihre
zweite Tochter geboren war. Mein Vater baute unser
Haus, in das wir drei Jahre nach meiner Geburt einzogen,
mit einem über vierzig Quadratmeter großen
Wohnzimmer, während die beiden winzigen Kinderzimmer
nur jeweils 7,43 Quadratmeter Größe hatten.
Diese Zahl ist mir bis heute genau im Gedächtnis geblieben.
Als Kind war ich begeistert, dass mein Vater
so etwas Tolles zeichnen konnte, aber ich war auch
total enttäuscht über die Größenunterschiede.
So teilte ich mir mit meiner wenig älteren Schwester
ein Zimmer, weil wir uns, soweit ich mich erinnere,
gut verstanden. Wir spielten ohnehin meistens in der
Küche, um in der Nähe der Mutter zu sein. Und während
sie in der Schule war, betreute uns ein Kindermädchen.
Mein Vater kam meistens erst spät nach
Hause, wenn wir zu Bett gingen oder schon schliefen.
Ich wünschte mir schon als Kleinkind, dass er mehr
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