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Ausbildung und Gesellenzeit (1983 –1989)
Nach dem Abitur wollte ich eigentlich studieren, aber
mein Vater wollte mich nur dann finanziell unterstützen,
wenn ich vorher eine Ausbildung machen
würde. So begann ich eine Schreinerlehre in Darmstadt,
die ich schon nach zwei Jahren mit Auszeichnung
beendete. Da ich für das Studium ohnehin zwei
praktische Semester benötigte, hatte ich also nur ein
Jahr verloren. Die Ausbildung war sehr hart. Mein
Gehalt von 460 DM deckte noch nicht einmal die
Wohnungsmiete. So musste ich ständig nebenbei
jobben oder mir Geld durch Billardspielen dazu verdienen.
Die meisten Nächte verbrachte ich in Billardsalons
und war eigentlich immer unausgeschlafen.
Am Ende meiner Ausbildung erklärte mir mein Vater
ganz trocken, dass er sich nicht mehr an seine Zusage
erinnern könne, mich beim Studium finanziell zu unterstützen.
Selbstverständlich habe ich mir überlegt,
sein Versprechen gerichtlich einzufordern, aber was
hätte ich davon gehabt?
So arbeitete ich zunächst weiter in meinem Lehrbetrieb,
um Zeit zu gewinnen. 1988 ging ich nach Heidelberg,
um mit meiner Freundin eine gemeinsame
Wohnung zu beziehen. Ich trat eine Stelle in Dossenheim
an. Während der elf Jahre für diese Firma
machte ich die Meisterprüfung mit Auszeichnung
und arbeitete zwischendurch für einen großen italienischen
Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen.