lange am Leben bleiben durfte. Leopold Avemaria spuckte in
den Schnee.
Die Viehmagd überquerte das freie Feld.
"Weiter, schneller! Wir müssen sie fangen!", brüllte Leopold
Avemaria und stürmte mit seinen Knechten hinterher.
Die Knechte und Leopold Avemaria kamen immer näher,
Verzweiflung und Angst um ihr Kind befielen die Viehmagd.
Sie stürzte, wie von einer unsichtbaren Macht niedergestreckt.
7
Leopold Avemaria hörte die Schneekristalle knirschen und
das Kind schreien, als sie fiel. Im Nu war er über ihr. Er
grinste auf sie hinab und sah wie sie den Griff um ihr Mädchen
lockerte. Aus ihrem Unterleib löste sich die Nachgeburt.
Leopold Avemaria würgte. Mit zitternden Händen hob er die
Axt über ihren Kopf.
„Schlag zu! Schlag zu Bauer Leopold!“, grölten die Knechte.
Da öffnete die Viehmagd ihren Mund und schrie: „Gott, im
Himmel, hilf meinem Mädchen!“
Leopold Avemaria erschrak, er taumelte. Sein erster Knecht
fing ihn auf.
„Sie spricht!“, stammelte Leopold Avemaria. „Sie spricht!“
Er barst in die Knie und versank im Schnee bis zur Hüfte.
„Das ist der Teufel! Satan spricht aus ihr! Der Pfarrer hat immer
gesagt, dass sie eine Teufelsbuhle ist!“, raunte der erste
Knecht.
„Töte die Teufelsbuhle! Töte sie! Töte sie!“, schrie Leopold
Avemaria, der sich heulend aus dem Schneeloch befreite.