„Wenn er gar nicht vor Ort war, wie soll er dann irgendwas
schätzen können? Er hat ja auch nur die Fotos und anhand
der Fotos kann man keine Entfernung abschätzen, jedenfalls
nicht mit vernünftiger Genauigkeit. Man könnte vielleicht sagen,
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es war mehr als 1 m und weniger als 1 km, aber das
bringt nicht viel.“
An dieser Argumentation ist natürlich etwas dran. Tatsächlich ist
die Entfernungsschätzung etwas problematisch, wenn der Fotograf
selbst nicht anwesend ist. Allerdings kennt der Fotografierende
die Gegend sehr gut und ich denke, anhand von Vergleichsfotografien
in der Lage sein dürfte, die Entfernungen
einigermaßen genau schätzen zu können. Ich meine auch, dass
aufgrund des Qualitätsunterschieds der beiden im Abstand von
einer Sekunde aufgenommenen Fotos klar zu sehen ist, dass das
Objekt auf dem zweiten Foto wesentlich weiter entfernt von der
Kamera ist.
Was aber wesentlich wichtiger ist:
Der Zeuge beschreibt die Wettersituation als trocken. Wo
also soll der Wassertropfen herkommen? Dabei muss man
allerdings berücksichtigen, dass für die Zeit von 19:20 Uhr die
Wetterlage mit „einzelne Schauer, wolkig“ beschrieben wird.
Auf der Basis von „einzelne Schauer“ um 19.20 Uhr allerdings
einen Regentropfen anzunehmen, der die Kamera ausgelöst
haben soll, der um 19.45 Uhr bei einer leichten Brise nach
rechts geweht worden sein soll, klingt aber kaum plausibel.