Der Kraushaarige machte eine abfällige Geste. „Der alte
Jean“, lallte er seinen beiden verbliebenen Zechbrüdern
lautstark zu. „Der verträgt nichts mehr!“
Die beiden anderen Zecher rülpsten zustimmend. Der
größere von ihnen, ein magerer Mann, dessen linke Hand
verbunden war, warf einen Beifall heischenden Blick umher.
Mit einem Mal hielt er inne und runzelte verständnislos die
Stirn. Dann schien ihm ein Gedanke zu dämmern. Er stieß
seinen Nachbarn mit dem Ellenbogen in die Seite, räusperte
sich und grinste verlegen mit einer entschuldigenden Geste
zum Nachbartisch. Er zischte, um die Aufmerksamkeit des
Untersetzten zu wecken, der noch immer neben dem
Schlafenden stand und diesen mit prüfenden Fußtritten
bedachte. Als der Kraushaarige ihn ansah, deutete er
verstohlen auf den Tisch, der unweit der Zecher stand.
Hier saß ein Mann in Mönchskutte, vor dem zwei
beschriftete Kalbshäute sowie eine Wachstafel lagen. Den
Griffel in der Hand, sah er mit seinen haselnussbraunen
Augen die Zecher, einen nach dem anderen, durchdringend
an. Er sprach kein Wort, doch sein Blick ließ die drei
trinkfreudigen Männer verstummen. Dagegen hatte der
Vorfall kaum die Aufmerksamkeit der Menschen erregt, die
an diesem heißen Sommertag auf dem zentralen Platz von
Navarrenx den Markt besucht hatten. Betrunkene waren an
einem solchen Tag nichts Ungewöhnliches. Nun kam der
Schankknecht aus der Herberge gelaufen und mühte sich
vergeblich, den Schnarchenden wieder aufzurichten.
Schließlich ließ er ihn schimpfend wieder fallen. Wie ein
nasser Sack plumpste der Mann auf den Rücken, ohne aus
seinem Schlaf zu erwachen.
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