gut, Martinez wurde mit Schimpf und Schande entlassen. Sein
Vater entzog ihm als Strafe die Unterstützung. Martinez
bestritt seinen Lebenswandel daraufhin mit Gewinnen aus
Spielen mit Karten und Würfeln. Für ein paar Monate ging
dies gut, doch bald verschlechterte sich seine Lage wieder und
derzeit ist er bei mehreren Gläubigern in der Kreide. Ja, das
Wasser steht ihm bis zum Hals, auch wenn seine Mutter ihm
wohl, wie gemunkelt wird, heimlich immer wieder etwas
zusteckt. Auch verfügt er über ein altes Haus, das ihm sein
Vater übereignet hat und in dem er lebt. Das Haus gehörte
bis vor einigen Jahren der alten Witwe eines Schmieds. Diese
beherbergte bis zuletzt auch Pilger, um sich ein Zubrot zu
verdienen. Der Vater von Martinez erstand das Haus nach
dem Tod der Frau sehr günstig. Es ist jedoch in keinem guten
Zustand. Verkaufen kann Diego Martinez es nicht. Dies hat
sein Vater bei der Übereignung verfügt. Vieles gilt es zu
reparieren. Dafür wiederum fehlen dem jungen Mann die
Mittel. Der Getreidehändler selbst ist nicht mehr bereit, ihm
auch nur eine Münze zu geben. Er begibt sich überdies in
zwei Tagen auf eine Handelsreise in den Süden, die zwei oder
drei Wochen dauern soll. Die Gläubiger aber haben einen
Richterspruch erwirkt, wonach der junge Diego schon in
wenigen Tagen in den Schuldturm geworfen wird. Er braucht
also dringend Geld, wenn er dort nicht für lange Zeit
verschmachten will. Viel Geld!“
Der Hochgewachsene nickte nachdenklich. „Welcher Art
sind die Verbindungen der Familie seiner Mutter zum
Erzbischof?“, fragte er. Der stämmige Mann neben dem
Kahlköpfigen hob die Hand. „Der Bruder von Martinez’
Mutter, Esteban Grandes, ist ebenso Angehöriger des
Santiago-Ordens, doch zugleich Sekretär und Vertrauter des
Erzbischofs. Er verfügt über geraumen Einfluss. Nicht nur
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