Johannes, genannt. Dieser aber hielt sich mit den anderen
Anhängern Jesu irgendwo versteckt. Doch auch ihm würden
sie habhaft werden, daran bestand kein Zweifel.
Hinter dem Hohepriester folgte der Scharfrichter, ein
kräftiger Mann mit Namen Marcellus, der ein langes scharfes
Schwert trug, mit dem er die Todesurteile zu vollstrecken
pflegte. Dahinter ging Josia, ein Knecht Abiathars, und führte
den verurteilten Apostel, der einen Strick um den Hals,
geschlungen hatte, wie ein Lamm zur Schlachtbank. Immer
wieder sah er zu dem Todgeweihten um. Abiathar, der dies
bemerkte, runzelte argwöhnisch die Stirn. Es war ihm, also
suche Josia die Augen des Verurteilten. Dieser erwiderte den
Blick. Und noch etwas dünkte dem Hohepriester eigenartig.
Jakobus schlich, obwohl ihn der sichere Tod erwartete,
keineswegs demütig hinter Josia her. Auch schienen ihn die
Schläge der Häscher nicht ernsthaft verletzt zu haben. Mit
wachen Augen, die aus dem geschundenen vollbärtigen
Gesicht blitzten, schritt er aufrecht zwischen seinen
Bewachern. Diese, an jeder Seite fünf an der Zahl, gingen in
voller Rüstung, die Lanzen stolz erhoben.
Dem Zug schlossen sich schon in den Gassen von
Jerusalem ein paar Neugierige. Zunächst war es nur eine
Handvoll Menschen gewesen. Doch nach und nach war die
Menge größer geworden, bis sie auf mehrere Dutzende
angewachsen war. Tagelöhner waren darunter, Kinder und
Waschweiber, aber auch angesehene Bürger mit ihren Frauen.
Sie folgten alle dem Tross der Bewaffneten. An der Spitze der
Menge aber ging eine Frau mittleren Alters mit langen
braunen lockigen Haaren, dunklen warmen Augen und
feingliedrigen Händen. Unter den fließenden hellen Kleidern
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