bartloser Mann mit wasserblauen durchdringenden Augen,
betrachtete den Becher, den er in der Hand hielt, scheinbar
aufmerksam. Dann stellte er ihn sorgfältig auf den Tisch und
fragte in die Runde: „Wer nun ist der Auserwählte, der für das
Unterfangen in Frage kommt?“
Einer der Tischgenossen, ein stämmiger Mann mit
kurzgeschorenem schwarzem Haar und ebensolchem Bart,
nickte seinem Nachbarn, einem Kahlkopf mit Oberlippen-
und Spitzbart, aufmunternd zu. Dieser räusperte sich. „Diego
Martinez ist sein Name“, sagte er und sah den Fragenden an.
„Ein junger Mann mit zweiundzwanzig Jahren aus
angesehenem Hause. Er ist von üblicher Größe, hat schwarze
schulterlange Haare und trägt wie ich einen Oberlippen- und
Spitzbart. Er ist ein mutiger Draufgänger und geschickter
Schwertkämpfer mit einer unglücklichen Vorliebe für das
Glücksspiel. Auch ist er ein guter Reiter und erfolgreicher
Frauenheld. Es wird zudem erzählt, dass er überaus
bewandert im Öffnen von versperrten Türen und Fenstern
ist. Auch, so sagt man, soll er mit flinken Händen und
geeignetem Werkzeug einst dafür gesorgt haben, dass Truhen,
in denen zuvorderst der eine oder andere Münzhaufen
gelagert war, nach seinem Besuch ein wenig leichter waren.
Doch man konnte ihm nie etwas nachweisen; ihn nicht
überführen. Die Diebstähle, wenn es denn welche waren,
wurden immer erst Tage später entdeckt. Er führt, nein, er
führte ein ausschweifendes Leben, für das bis vor einem Jahr
sein Vater, ein angesehener Getreidehändler gleichen
Namens, zu einem Gutteil aufkam. Die Familie seiner Mutter
hat Verbindungen zum Erzbischof. Zudem hat Olivia
Martinez eine Tante in Sobrado. Des Weiteren lebt noch ein
Bruder seines Vaters. Er hat der Welt nach dem Tod seiner
Frau vor einigen Jahren entsagt und ist dem Augustiner
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