Gegenüber der Herberge zog ein Hütchenspieler schon
geraume Zeit einigen Knechten und Bauern geschickt mit
seinen Kunststücken das Geld aus den Beuteln. Dieses
Schauspiels allmählich müde, waren nun doch einige der
Zuschauer auf der Suche nach Abwechslung aufmerksam
geworden und schlenderten zu dem lautstark schnarchenden
Betrunkenen, gespannt, was nun kommen würde. Immer
mehr Neugierige folgten ihnen und bald bildete sich ein Kreis
um den Schläfer, in dem getuschelt und gekichert wurde. Ja,
mancher gab dem Schnarchenden sogar einen Tritt, was
jedoch keine Reaktion des Betrunkenen hervorrief.
Der Schankknecht, der in der Zwischenzeit in die Herberge
zurückgeeilt war, kam mit einem Eimer übelriechenden
Wassers zurück. Mit lautem Platschen schüttete er dem
schlafenden Zecher die trübe Brühe über den Kopf, so dass
der stinkende Schwall, der sich über den Betrunkenen ergoss,
die Umstehenden bespritzte. Empörtes Kreischen war zu
hören, Schimpfworte wurden gerufen und manche Fäuste
gegen den Schankknecht gereckt. Aber auch schadenfrohes
Gelächter erhob sich. Der soeben noch friedlich
schnarchende Zechkumpan schreckte auf. Inmitten des
Getümmels erklang derweil eine zeternde Stimme. Eine
hagere Frau mittleren Alters drängte sich mit
zornesgerötetem Gesicht durch die Menge. Unter dem Johlen
und Feixen der Neugierigen stürzte die Frau zu dem
Betrunkenen, der sich mit glasigen Augen mühsam aufgesetzt
hatte, packte ihn an seinem Hemd und ließ einen
unverständlichen wütenden Wortschwall auf ihn
niederprasseln. Der Schankknecht warf den Eimer beiseite
und winkte dem untersetzten Zechgenossen, der dem
Schlafenden vorhin einige Tritte versetzt hatte. Die beiden
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