seine Gefährten dort erwarten? Er las weiter. Seine Augen
weiteten sich. „Der Anstieg des Cisapasses misst acht Meilen
und sein Abstieg ebenso viel. An der Spitze, die `Karlskreuz´
genannt wird, ist der erste Gebetsort des heiligen Jakobus.“
Nachdenklich runzelte der Mönch die Stirn. Bald würde
auch er mit seinen Gefährten auf der Passhöhe stehen und
weit in das Land blicken, in dem der Apostel begraben war.
Es war die letzte große Strecke auf dem Pilgerweg, die noch
vor ihm und seinen Begleitern lag. Als er aufblickte, sah er in
die trüben Augen der beiden verbliebenen Zecher am
Nachbartisch, die ihn mit halboffenen Mündern
verständnislos anstarrten. Verdutzt erkannte er, dass er in
seiner Versunkenheit laut gesprochen haben musste.
Ärgerlich schüttelte er den Kopf und machte mit seiner
rechten Hand eine Geste, als wolle er eine lästige Fliege
verscheuchen. An dieser Hand fehlte der kleine Finger.
Die beiden Männer mussten die Geste auf sich bezogen
haben, denn sie sahen sich zunächst fragend an, warfen einige
Münzen auf den Tisch, erhoben sich mühsam und gingen mit
leicht schwankendem Gang davon. Der Mönch seufzte
erleichtert auf und richtete seinen Blick himmelwärts. Es war
ein heißer Sommertag, die Sonne stand am höchsten Punkt
und die Händler auf dem zentralen Platz von Navarrenx
waren mit dem Abbau ihrer Marktstände fertig geworden.
Nun beluden sie ihre Karren und fuhren davon oder suchten
sich ein schattiges Plätzchen bei einem der Gasthöfe. Vor der
Herberge „Zum fetten Aal“ waren ebenfalls einige Tische
und Bänke im Schatten einer großen Linde aufgestellt. Nach
und nach füllten sich die Reihen.
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