Eingeschüchtert stieg sie in den Sattel.
Wo würden sie sie hinbringen?
»Bleib in unserer Nähe«, sagte Darios, der Kleinste, als sie es
einmal wagte, sich von ihnen zu entfernen. Nach wie vor
hoffte sie, eine Möglichkeit zur Flucht zu bekommen. Als
hätte er geahnt, was sie vorhatte, lenkte er sofort sein Pferd
an ihre Seite. Ihr mulmiges Gefühl nahm immer weiter zu.
Etwa einen halben Tag durchquerten sie den Wald Richtung
Süden. Die Gegend war ihr völlig fremd.
Erlaubte sich jemand einen Scherz mit ihr? Sie hoffte es!
Das Gelände wurde unwegsamer, die Bäume dichter. Sie kamen
über eine Anhöhe und sahen im Tal einen Fluss, den
ritten sie stromabwärts, bis sie an eine schmale Furt kamen.
»Tränkt eure Pferde und ruht euch ein wenig aus. Wir haben
ein weites Wegstück vor uns, bevor wir zu Hause sind«,
meinte Nik, als er abstieg.
Die Männer führten ihre Pferde zum Fluss und wuschen sich
mit dem frischen Wasser die Gesichter ab, immer die Umgebung
wachsam beobachtend.
»Hast du Hunger?«, fragte Nik sie.
Mit großen Augen sah sie ihn an und nickte. Er trat zu seinem
Pferd, kramte in der Satteltasche, kam zurück und reichte ihr
ein Stück Brot. Gierig schlang sie es hinunter.
»Wie lange hast du nichts gegessen?«, fragte er.
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