Nik stand unbeholfen daneben. »Alles wird gut.« Dass er log,
war nur zu offensichtlich.
»Wohin reiten wir?«, fragte sie schniefend.
»Etwa einen halben Tagesritt von hier liegt eine Burg.«
Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen. Eine Burg?! Wieso
eine Burg?
Wie wäre es mit einer Stadt, die Polizei, Zivilisation? Ihr
wurde speiübel vor Angst. »Was ist, wenn ich nicht mitkommen
will?« Ernst sah er sie an: »Du hast keine andere Wahl,
aber bedenke dennoch die Alternative, die wäre hier allein zurückzubleiben.
Was wenn sie erneut angreifen?« Sie schluckte.
Nik hatte recht, die Fremden waren gefährlich. Aber was wird
auf dieser Burg mit ihr geschehen? Sie würde es herausfinden,
ob sie wollte oder nicht.
»Männer, wir reiten weiter!«, rief Nik.
Nik sah Sams Hengst an. »Ich kenne dieses Ross«, meinte er.
Wieso benutzte er so eigenartige Worte?
»Woher hast du es?«
»Ich habe es im Wald gefunden. Es hatte sich mit den Zügeln
in einem Strauch verfangen«, erklärte Sam.
Nik überkam ein ungutes Gefühl, er kannte das Pferd, wusste
aber nicht woher. Hoffentlich würde es ihm einfallen. Sie ritten
weiter den Fluss entlang. Gegen Mittag verließen sie das
Flussufer und schlugen den Weg Richtung Süd-Westen ein,
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