Eisdiele, dem Secondhandladen für Kinderbekleidung und der
Dönerbude, der ein ranziger Geruch nach Fett und Zwiebeln
entströmte. Caroline krampfte sich der Magen zusammen.
Morgens mochte sie die Stadt überhaupt nicht, sie war schon
abends kaum zu ertragen in ihrer Langeweile und ihre Kleidung
kaufte Caroline lieber in den größeren Nachbarstädten, oder
bestellte gleich im Internet.
Eilends überquerte sie die breite Hauptstraße mit der
Kastanienallee, trabte die enge Eichengasse entlang, passierte die
Schubertstraße mit den Einfamilienhäusern und grünen
Vorgärten, kürzte die Strecke durch den Hinterhof einer
Metzgerei ab und trottete in die Nussbaumstraße mit den
Wohnblöcken aus den Fünfzigern, in ihr Zuhause.
Zuhause: Das war die Zweizimmerwohnung mit Küche und
Bädchen, wo das Klo neben der Dusche stank und die
Badewanne derart kurz war, dass sie mit angewinkelten Beinen
darin sitzen musste. Außerdem muffelte es im Bad, wegen des
Schimmels. Gleichwohl verfügte Caroline über kein Geld, um das
Bad zu sanieren und der Vermieter hatte daran kein Interesse.
Zweifellos vermietete der Wohnungseigentümer an sie aus
Mitleid mit Raffael und zumal sie zweimal im Monat mit ihm ins
Bett stieg.
Zuhause: So nannte sich die balkonlose Wohnung unterm
Eternitdach. Balkone gab es im ersten und zweiten Stock, doch
die erwiesen sich für Caroline als unerschwinglich.
Zuhause: Das war der dritte Stock eines dreistöckigen
Mietshauses, in Kirchwegnach, der Kleinstadt die Caroline hasste
und in der sie für ihren Lebensunterhalt schuftete, mit drei Jobs.
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