Der Türöffner surrte, Caroline schlitterte waagrecht ins
Treppenhaus. Sie rappelte sich auf und ihre grünbraun
gescheckten Suffpupillen ertranken in grauen
Möchtegernmörderaugen. Über das Treppen-geländer beugte
sich Herbert Germander, der glatzköpfige, ständig
kontrollierende Hausmeister, Polizist, Sittenwächter, Frührentner
und weiß der Teufel was.
»Na wieder gesoffen, du unverbesserliche Hure, der Raffael ist
die ganze Nacht alleine gewesen. Solche, wie dich dürfte es gar
nicht geben, das Kind sollte man dir wegnehmen, treibt sich von
Mittag bis zum Morgen herum. Nutte, stinkt wie eine Kloake,
kein Geld, keinen Ehemann, keine Moral, vergast gehören die, …
.«
Seine Schimpfkanonade begleitete sie, die ganzen drei
Stockwerke hoch.
Immerhin glitt die Wohnungstür problemlos auf, als sie dagegen
stupste.
Raffael, der Süße, hatte sie für sie offen gelassen. Er wusste im
Suff war die Mutter unfähig, den Schlüssel und das entsprechende
Loch dazu zu finden.
Caroline schmetterte die Tür zu, dass der Türstock wackelte
und der Nörgler und Vergaser unten kapierte, dass sie oben
angekommen war.
»Sauf dein Bier doch alleine!«
Caroline hieb mit dem rechten Fuß auf das Buchenlaminat.
»Kannst nichts, außer den lieben langen Tag vor der Glotze
rumlungern und arbeitende Leute bespitzeln.«
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