Aber neben der Hose lagen zwei marmeladentriefende
Brotscheiben – von Raffael für Mama. Mit Kirschmarmelade
bestrichen, lecker. Der Süße, sogar Kaffee hatte er ihr gekocht.
Caroline schenkte sich die Tasse mit Weihnachtsmann und
Rentiermotiv randvoll, ein Christkindchen von Raffael. Jetzt
fehlte nur noch eine Zigarette.
»Wo sind sie«, lechzte Caroline und fuchtelte über den Esstisch,
quer durch all die Dinge, die sie darauf deponierten. Dabei
schleuderte sie ein oranges DIN-A4 Heft zu Boden, hinein in eine
Apfelsaftpfütze, die war gottlob sämig.
Caroline bemühte sich das Heft aufzuheben, Raffaels Heft. Es
misslang ihr, weil sie sich den Kopf am Tischbein anhaute. Aus
der Besteckschublade angelte sie sich ein Aspirin. Dazu wollte sie
sich ein Glas Leitungswasser gönnen. Im Waschbecken
tummelten sich Pizzabrösel, Peperoni, Popcorn, Asche, eine
halbvolle Tüte Chips, Zigarettenstummel, Teller mit Ketchup,
Bratwurstreste, talgige Pommes, ein Kaugummi pappte am Hahn
und die Gläser waren ausnahmslos verschlackt.
»Raffael, du hättest abspülen sollen«, knurrte Caroline.
Zum Trost schluckte sie zwei Tabletten mit Kaffee und
schüttete flugs eine Tasse hinterher. Ihr Magen begehrte auf und
Caroline schaffte es gerade ins Spülbecken, auf die Essensreste,
zu spucken.
Zu müde, um sauber zu machen, stolperte Caroline in Raffaels
Zimmer und plumpste in sein Bett.
»Nass!«
Caroline prallte zurück auf den Teppichboden.
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