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VORWORT VON BERNHARD BEIER
Ende der 1960er Jahre bemerkte der herausragende sowjetische
Atlantisforscher Dr. Nikolai Feodosjewitsch Zhirov (1903 -
1970) die Unwilligkeit der meisten universitären Wissenschaftler,
sich ernsthaft und unvoreingenommen mit dem
Atlantisproblem auseinanderzusetzen. Dies sei einerseits „Konservativismus
und Hyper-Kritizismus“ geschuldet und basiere
zudem auf „geringer Datenlage und den theoretischen Vorstellungen
einer einzelnen Fachwissenschaft oder sogar nur einer
Schule von Forschern“. Nicht zuletzt machte er aber auch die
„esoterische Legende“ um Atlantis, d.h. die Quasi-Vereinnahmung
des Themas durch Esoteriker jedweder Couleur, als Grund
für die geringe Bereitschaft zu einer ergebnisoffenen und nicht
paradigmenfixierten Erforschung des Atlantis-Rätsels aus.
Wenn diese Feststellung zweifellos schon in Hinsicht auf Atlantis
zutreffend ist, so ist sie es umso mehr, wenn wir sie auch auf die
Erforschung des Problems der legendären versunkenen Uralt-
Kulturen des Pazifiks und Indischen Ozeans anwenden, die der
Verfasser dieses Vorworts zusammenfassend als „Le (Mu)ria-
Komplex“ zu bezeichnen pflegt. Dass es nicht nur unter Wissenschaftlern
im universitären Bezirk, sondern auch bei vielen
außenseiterischen Privatforschern als geradezu unschicklich gilt
sich allen Ernstes mit diesem Problemkreis zu befassen, liegt jedenfalls
zuallererst an genau jenen Gründen, die Zhirov vor
einem halben Jahrhundert bezüglich der Ablehnung jedweder
Betrachtung des Atlantisproblems nannte, die das sagenhafte
Inselreich nicht als Erfindung Platons einstuft.
Gerade die Auswirkungen der „Esoterisierung“ des Umgangs
mit besagtem ‚Le(Mu)ria-Komplex‘ spielen eine zentrale Rolle,
was die in Bausch und Bogen erfolgende Total-Ablehnung dieses