durchaus vielschichtigen Themenbereichs in nahezu der gesamten
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Scientific Community sowie unter den meisten
ForscherInnen des Spektrums der, wie man heute sagt, Citizen
Science betrifft. Während sich die – in die akademische Diaspora
gedrängte – Atlantisforschung seit der Wende vom 19. bis 20.
Jahrhundert unter Beteiligung nicht weniger professionell ausgebildeter
Natur- und Geisteswissenschaftler zumindest als außenseiterisches
Forschungsgebiet abseits offizieller Forschung
und Lehre etablieren konnte, kann von einer ähnlich umfassenden,
systematisch betriebenen „Le(Mu)ria-Forschung“ noch
kaum die Rede sein. Zu sehr stecken die kitschigen, „gechannelten
Postkartenbilder“ eines lemurischen Märchenlands voller
Kristallpaläste, Astralwesen und phantastischer Technologie,
die esoterische Autoren in den vergangenen Jahrzehnten verbreitet
haben, in den Köpfen der allermeisten Menschen fest.
Literatur mit einem anderen, rationaleren Ansatz, die solchen
Phantasmen überprüfbare Forschungs-Resultate entgegensetzen
kann, ist dagegen (gerade im deutschsprachigen Raum) rar
gesät.
Das vorliegende Buch von Roland M. Horn, zu dem der Verfasser
dieses Vorworts – was ihn freut und auch ehrt – eine ganze
Reihe seiner eigenen Studien- und Recherche-Ergebnisse beisteuern
durfte, stellt daher einen hierzulande längst
überfälligen Einstieg in die Le(Mu)ria-Problematik aus explizit
grenzwissenschaftlichem Blickwinkel dar, freilich ohne den kulturell
relevanten Bereich der Esoterik und auch speziell die
ideologische Vereinnahmung des Themas durch weltanschauliche
Sektierer völlig auszublenden. Im Wesentlichen bietet diese
Arbeit jedoch eine interdisziplinär strukturierte Untersuchung,
welche geologische, mythologische und archäologische Aspekte
der Annäherung an die Frage nach der vormaligen Existenz verschollener
vorzeitlicher Kulturen im Großraum des „Stillen