Einem Mädchen der ausgangslustigen Clique, die gestern in
Lyon versumpfte, wurde schlecht. Bus stop and go. Bleich und
unglücklich stieg sie aus und wieder ein. Bis zur Grenze ging
das so alle 20 Minuten, da ihr mit einer Spucktüte ihr nicht zu
helfen war.
Die französischen und die spanischen Zöllner machten unerwartete
Schwierigkeiten mit den österreichischen Teilnehmern.
Im Augenblick herrschte in Frankreich wegen einiger Bombenattentate
große Nervosität, und ausgerechnet den Theologiestudenten
Thomas hatten sie im Visier. Er wusste nicht, wie ihm
geschah, als er sich bis auf die Unterhosen ausziehen musste,
sein Gepäck buchstäblich auseinandergenommen wurde. Mit
schwarzem Bart und den kleinen dunklen Haarlocken sah er
sehr südländisch aus und war sofort der Schwarm der jungen
Mädchen. Die Beamten fanden nichts, ließen endlich passieren.
Alfred wurde total nervös. Wenn das so weiterging, kämen sie
erst in tiefer Dunkelheit zum Schlafbus, der für die Übernachtung
vorzubereiten war: aufklappen, Kojen einteilen, Strom anschließen,
die Küche in Gang bringen, Suppe kochen und Brote
verteilen. Und das alles mit ungeübten freiwilligen Helfern der
Reisegesellschaft. Lahm und gebeutelt erreichten sie den angepriesenen
Sandstrand Campingplatz, das Erholungszentrum am
Meer der über 3 Millionen Einwohner zählenden Stadt
Barcelona. Den Anmerkungsstern im Reiseführer hatte Martina
übersehen: »... industriell verschmutztes Meerwasser und Sand,
eine nicht empfehlenswerte Sonnenkulisse.«
Sturm, Wolkenbrüche, Rieselfeldgestank vom nassen verdreckten
Strand. Verschreckt, missmutig, hilflos und ohne Gepäck
suchten die Reisenden unter dem Vordach des Waschhauses
Schutz, während Alfred ein schwieriges Wende- und Ankopplungsmanöver
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ausführte.
Schöner Schlamassel dieser Reiseeinstand! Auf dem Areal kein
Mensch zu sehen, keine erleuchtete Cafeteria oder Imbissstube.