Alfred packte alles mit dem Mut der Verzweiflung an. Er fand
den Stromkasten des Platzes, schloss das Kabel an, und mit aufflammendem
Licht sah die Situation nicht ganz so verloren aus.
Endlich erschien der Platzwart.
Ein paar Freiwillige griffen beim Abklappen der schweren Eisenseitenteile
des Schlafbusses zu, stützten sie mit starken Metallstreben
zu einer Laufplattform ab. Einige Frauen halfen, die
Regenschutzpersenning zu befestigen.
Der rote Kokosläufer auf dem entstandenen Zugang zu den
Kojen wurde fortgelassen, zwei Treppenleitern angebracht, und
Martina verteilte die Kabinen. Entsetzen bei Leuten, die sich
laut Abbildung alles größer vorgestellt hatten und nun vor den
65 cm hohen und 60 cm schmalen Schlafkabinen standen. Die
sechs 1,20 Meter breiten Doppelkojen gingen an die Ehepaare.
Eine übriggebliebene im Oberstock behielt Martina für sich alleine.
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Unmöglich die Küche in Gang zu bringen. Alfred kochte in der
Pförtnerloge mehrere Kannen Tee, sie holte das mitgeführte
Münchner Brot, Käseecken und Marmelade aus dem Kofferraum.
Fröstelnd wurde auf den Bussitzen die kärgliche Abendmahlzeit
eingenommen. Das kranke Mädchen bekam Schmerzen
in den Gliedern und im Bauchraum. Die pensionierte
Ärztin verkündete kurz und bündig, sie sei kein Bordarzt, sondern
ferienmachende Touristin. Grundsätzlich gesehen eine
miese Ethik, dachte Martina. Mit ähnlichen Argumenten, genau
so unzugänglich, reagierte der Arzt, ließ sich zu einer kurzen
Untersuchung herab, konnte aber keine rechte Diagnose stellen,
sprach von verdorbenem Magen und verabreichte Gelonidatabletten.
Die Standlfrauen, mit Campingplätzen bestens vertraut, verschwanden
mit dem Waschzeug als erste in den Waschräumen,
um eventuell warmes Wasser, saubere Becken und Toiletten