Tamango. Soldaten warfen ihn nieder. Das Wolfsgeheul
erdröhnte abermals, übertönte die Schreie der
Soldaten, raste um die Lichtung und Sanchari spaltete
ihre Lippen: »D... –«
In diesem Moment traf sie ein Hieb am Hinterkopf.
Sanchari brach zusammen und stürzte in Finsternis.
Mitternacht, 20. April 1622
Stöhnend erwachte Sanchari. Sie blinzelte. Ihre Angst
war zu groß, um die Augen ganz zu öffnen. Rotorange
Feuerzungen tanzen in ihre Finsternis. Irrlichtern
gleich waberten sie vor ihren halbgeschlossenen
Lidern hin und her. Ihre Lippen öffneten sich zu dem
Schrei, der ihr Stunden vorher zerschmettert worden
war.
»Dad!«
Sanchari richtete sich auf. Flugs rammte eine Faust
ihren Mund. Blut quoll aus der Zahnlücke, wo sie vor
zwei Tagen ihren ersten Milchzahn verloren hatte.
Die Bluttropfen flossen über ihr Kinn und mechanisch
verstopfte Sanchari mit ihrer Zunge die Lücke.
Die Faust krachte abermals auf ihren Mund und diesmal
zertrümmerte sie einen Eckzahn. Prustend
spuckte Sanchari die Milchzahnbrocken mit dem Blut
aus und knallte mit dem Hinterkopf auf den Erdboden
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