die Arme um ihren Bauch, zog ihre Beine an und knebelte
ihr Kinn an das Schlüsselbein. So als könne sie
damit die Wolfsfratze der Hexe vertreiben. Doch die
schob sich vor ihr Gesicht. Sanchari roch den fauligen
Atem der Hexe. Eisgraue Augen woben sich in
die ihren. Der Hexenmund klappte inmitten des
schlammbraunen Wolffelles auf. Drei schwarze
Stumpen bleckten Sanchari an. Eine Zunge, blaugeädert,
spitz wie eine Pfeilspitze, lutschte an den Wolffellhaaren
und holte sich eine kinnlange Strähne
zwischen die Lippen. Sancharis Fußsohlen fingen an
zu zucken. Ihr Kopf wackelte hin und her. Sanchari
wollte aufspringen, wegrennen, fort, verschwinden
und wenn es im Inneren der Erde sein müsste. Doch
kein Glied ihres Körpers gehorchte ihr. Eine erdverkrustete
Pranke kroch über ihre Arme. Dann zwängte
sie sich unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht an.
Sancharis Blase platzte und Urin bespritzte ihre
Beine. Mit einem hämischen Gelächter, das sich zu
dem sternenbesäten Himmel aufschwang, ließen die
Finger ihr Kinn los. Ihre Lippen stupsten an etwas
Holziges, Kaltes, ein Becher aus dem sie zuhause –
zuhause – Wasser geschlürfte hatte. Unwillkürlich
spitzte Sanchari die Lippen und Wasser benetzte ihren
Gaumen. Dann versiegte die Quelle und
Sanchari, gierig vor Durst, schlug mit den Händen
um sich. Sie wollte mehr Wasser und ihr Geist brüllte,
Wasser!
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