der sie durchstieß, als sie der Schlag auf den Kopf getroffen
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hatte.
Sanchari ballte die Hände zu Fäusten. Zwei dieser
Soldaten waren jetzt bei ihr und schauten sie an. Es
waren nicht Beng und die Hexe. Es waren Söldner!
Der Teufelsgesichtige hatte Tamango getötet. Warum
sonst hätte er das Messer? Sanchari schloss die
Augen.
Devel, betete sie stumm. Devel, die Soldaten sind
hier! Devel hilf mir! Wo ist mein Dad? Wo ist Daj?
Und Devel sandte ihr das Abbild ihres Vaters. Aufrecht,
in Kleidern, lichtweiß eines Engels würdig und
ohne Flicken und Flecken trabte er auf sie zu. Seine
rauchschwarzen Locken umwallten ihn gleich Engelsflügeln.
Seine Füße, die zu Lebzeiten verhornt
und schrundig gewesen waren – da Tamango nie
Schuhe besessen hatte – steckten in Stiefeln.
Tamango tastete mit den Fingern, die seltsam sauber
und faltenfrei waren, nach der Holzscheide in seinem
Gürtel. Verwundert stellte er fest, dass das Messer
nicht in der Scheide steckte. Lächelnd breitete
Tamango daraufhin seine Arme aus und Sanchari
hatte wieder die Kraft zu sprechen:
»Dad«, flüsterte sie, »bist du tot?«
Da hörte sie wie der Teufelsgesichtige fragte: »Was
murmelt die Zigeunerin da?«
Und Sanchari schrie: »Wo ist Dad? Wo ist mein Vater?
Wo ist meine Mutter?«