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verblieb während der Regierungszeit der ersten
Herrscher der 12. Dynastie im Amt."16
Der überlieferten Geschichte des 1. Buches Mose folgend war Josefs
Amtsantritt durch eine siebenjährige Wohlstandsperiode
im Nil-Tal gekennzeichnet, als Ägypten Rekordernten einfuhr.
Dies war Rohl zufolge in den Jahren 1670 (Josefs Amtsantritt)
bis 1664 der Fall gewesen. Dem folgte eine katastrophale Hungersnot,
die ungefähr im Jahr 1663 begonnen haben müsse, das
seiner neuen Chronologie zufolge das 20. Regierungsjahr von
Amenemhet III. war. Die Israeliten kamen ein Jahr später –
1962 – in Ägypten an.
Rohl findet auch hier Übereinstimmungen. U. a. führt er an, dass
die Ankunft Josefs in Ägypten durch seine Verschleppung nach
Ägypten nach seiner neuen Chronologie während der Regierungszeit
von Sesostris III. – dem Regenten vor Amenemhet
III. – stattfand. Wie wir aus dem biblischen Bericht wissen,
wurde Josef aufgrund angeblicher sexueller Belästigung des
ägyptischen Herrschers inhaftiert und später wieder entlassen –
nach Rohl im 13. Regierungsjahr von Amenemhet III. Anschließend
wurde er als Belohnung für die Auslegung der
Träume des Pharaos zum Wesir erhoben.
Josef hat in diesen Träumen einen Zeitraum des Überflusses erkannt,
der sieben Jahre andauern sollte. Die Zahl "7" hat wie
die "40" eine traditionelle Bedeutung in der Bibel. Die Zeitdauer
des Überflusses begann Rohl zufolge bereits vor Josefs
Erhebung zum Wesir, wie aus den Nil-Aufzeichnungen ersichtlich
sei. Danach dauerte sie, wenn wir Rohl weiter folgen, weitere
sieben Jahre. Der Zeitraum des Überflusses repräsentiere
symbolisch die Jahre der 17-Meter-Fluten bei Semna – einer
Befestigungsanlage des Alten Ägyptens in Nubien, in der
16 Rohl 1995, S. 335