Genugtuung, während er einen Dolch in den Fingern drehte, der einst
einem der Strauchdiebe gehört hatte. Doch war ihnen diese Art des
Reisens immer schwerer gefallen. Sie waren noch nie in diesen Ländern
gewesen und hatten manches Mal die falsche Richtung eingeschlagen. So
mussten sie feststellen, dass sie weite Umwege gemacht hatten und sich
viel weiter nordöstlich befanden als erhofft. Sie verfluchten ihre
Unkenntnis. Schließlich war ihnen nichts anderes übrig geblieben, als sich
nach Süden zu wenden. Ihre Vorräte gingen zur Neige, vor allem, da sie
darauf achten mussten, dass dieses schreckliche Wesen immer Fleisch zu
fressen bekam, während sie selbst darbten. Vor einer Woche, kurz vor
Bregenz, gaben sie dann vor Hunger und Erschöpfung der Versuchung
nach und nächtigten auf einem kleinen Rittersitz, der Altenburg. Dort
bekamen sie auch gegen klingende Münze gutes Essen. Auch wenn sie
danach kaum noch Geld besasen, konnten sie sich endlich wieder die
Bäuche füllen und in einem Holzschuppen nahe der Schmiede der Burg
ausreichend schlafen.
Pelazzi verzog das Gesicht, als sich in Erinnerung an das schmackhafte
Mahl auf dem Rittersitz sein Magen sehnsüchtig zusammenzog. Der auf
der Burg erstandene Proviant war aufgebraucht. Jetzt gab es wieder altes
Brot, Käse und gekochte Gerste. Dinge, die sie von Bauern auf einsamen
Weilern erstanden. Erhandeltes Dörrfleisch hingegen verfütterten sie
bitteren Herzens zum größten Teil an das seltsame Wesen, damit es nicht
noch kurz vor ihrer Ankunft Hungers starb. Dann wäre alle Mühe
vergeblich und der versprochene Lohn dahin gewesen. Kaum gönnten sie
sich selbst einen Bissen Fleisch. Nur noch wenige Münzen klimperten in
ihren Beuteln.
All dies hatte an seinen Nerven gezerrt und ihn nach und nach zermürbt.
Und nun, so schien es, hatte er wiederum den falschen Weg gewählt. Falls
ja, würden sie morgen bei Tagesanbruch umkehren müssen. Wieder
einmal, wie schon so oft.
Pelazzi seufzte unhörbar und tastete nach der Armbrust, die neben ihm
am Feuer lag. Ja, sie war noch da und gab ihm ein Gefühl der Sicherheit.
Doch überkam ihn immer stärker die Sehnsucht nach seiner Heimat.
Zudem war ihre Tarnung in dem von Kriegswirren gebeutelten Land nicht
durchschaut worden, ließ sich nun aber in den Gegenden, in denen
Frieden herrschte, immer schwerer aufrechterhalten. Das hatte sich schon
auf der Altenburg erwiesen, wo ihnen Neugierige nachgestellt hatten. Nun
ja, musste Pelazzi zugeben, eigentlich war es nur einer gewesen, ein
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