Gefährts und plumpste auf die Erde. Sein Schreien war verstummt. Wind
kam auf. Zwei Pergamentfetzen trudelten über den Lagerplatz, wurden
vom Wind hin und her geworfen und über die Ränder des Weges hinfort
geweht. Montez achtete kaum darauf. Er starrte auf die beiden leblosen
Bündel, die neben dem Wagen lagen. Wie ein Blitz durchzuckte ihn die
Erkenntnis, dass er jetzt der einzige der Expedition war, der noch übrig
war. Er war allein. Allein mit dieser Bestie.
Die Pferde hatten währenddessen in Todesangst unablässig panisch
gewiehert. Sie zerrten wie toll an ihren Riemen. Die Kreatur starrte die
Tiere an und grunzte unwillig. Sie schaute unschlüssig von den Leichen zu
den beiden Rössern, als überlege sie, was sie nun tun solle. Montez
bemerkte trotz seiner Angst, dass dieses „Ding“ während der Zeit in der
Kiste an Umfang zugenommen haben musste. Es schien ihm dicker und
unförmiger als damals, als sie es fingen. Doch wurden seine Gedanken
rasch verdrängt. Das Wesen schien einen Entschluss gefasst zu haben. Mit
gebührendem Abstand umrundete es das Lagerfeuer. Dann hielt es inne,
sprang mit einem mächtigen Satz auf die Rösser zu und versetzte jedem
der vor Angst kreischenden Tiere einen Hieb auf den Schädel. Die Pferde
brachen zusammen. Die Kreatur warf ihren Kopf zurück, streckte ihre
Hände gen Himmel und brüllte triumphierend. Entsetzt sah der Galicier,
wie aus den weit gespreizten Fingern scharfe Krallen ragten. Das Wesen
griff in die Flanke eines der Pferde, riss den zuckenden Leib der Länge
nach auf und zerrte die dampfenden Eingeweide aus dem blutigen
Kadaver heraus.
Als Felipe Montez das grausige Geräusch von reißendem Fleisch,
brechenden Knochen und schmatzendem Kauen hörte, wurde ihm übel.
Ob er wollte oder nicht, sein Magen verkrampfte sich und er musste sich
übergeben. Als er keuchend aufsah, stand das Wesen mit dem Gesicht zu
ihm gewandt über den toten Pferden und kaute Fleischbrocken, während
ihm das Blut aus dem Maul troff. Es starrte ihm direkt in die Augen und
schien nachzudenken. Dann brüllte es auf und machte einen Satz in die
Richtung des jungen Schiffszimmermanns. Felipe Montez stieß einen
gurgelnden Schrei aus, drehte sich um und floh in unsagbarem Schrecken
in die Dunkelheit.
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